Das dunkle Gewicht der Welt — von Leben und Tod, Himmel und Hölle — ist aufgehoben, und der Geist befreit; befreit nicht von etwas (denn außer einem allzu stur geglaubten Mythos gibt es nichts, wovon er befreit werden könnte), sondern vielmehr zu etwas: einem frischen, neuen und spontanen Akt.
Als in der Welt lebende Menschen (Homo sapiens) treten wir ein in die spielerische Sphäre des Festes, wir lassen uns ein auf das Als-ob, das uns vom Vergnügen über den Rausch zur Ekstase führt. Die Gesetze von Raum und Zeit— Wirtschaft, Politik, ja selbst Moral — lösen sich auf. Neu erschaffen durch diese Rückkehr in das Paradies vor dem Sündenfall, vor dem Wissen um Gut und Böse, Richtig und Falsch, Glaube und Unglaube, tragen wir den Geist des spielenden Menschen (Homo ludens) in unser Leben zurück; wie im Spiel der Kinder, in dem der Geist, aus schierer Lust an der Verwandlung und unbeeindruckt von der banalen Realität des Lebens mit seinen armseligen Möglichkeiten, die Welt verzaubert — in der schließlich nichts so wirklich oder dauerhaft, schrecklich, wichtig oder vernünftig ist, wie es scheint.
J. Campbell, The Masks of God