Wir verschenken unser Sofa und unsere Topfpflanzen, packen vor Sonnenaufgang unser Bett und ein paar Kisten in einen Möbelwagen, und machen uns in unserem himmelblauen Chevy auf den Weg – raus aus der Stadt, durch die Hohlblockhöllen der Vorstadt hinauf und über die Serpentinen hinaus aus dem Tal von Mexiko.
Schlagwort: Reise
Warum Malinalco?
Hin und wieder werde ich gefragt: Warum Malinalco? Was macht dieses Dorf so interessant, dass man ein ganzes Buch darüber lesen soll? Darauf habe ich zwei Antworten.
Die Teufelchen von Malinalco
Vor etwa zehntausend Jahren kamen von hier oben die ersten Menschen ins Tal. Erst jagten sie, später bauten sie Hütten, pflanzten Mais, Bohnen, Tomaten, Kürbisse und Chilischoten und pflückten Avocados, Mangos und Papayas. Immer neue Stämme kamen über die Vulkane, errichteten ihre Tempel und verehrten die blühende Natur.
Der Mythos der Malinalca
Wenn man den alten Mythen glaubt, dann sind die Malinalca die Vettern der Mexica (besser bekannt als die Azteken) und kamen mit ihnen aus einem Ort namens Chicomóztoc, dem Ort der sieben Höhlen, irgendwo weit im Norden, den kein lebender Mensch gesehen hat.
Tod und Kaninchen
Die Kapitel meines Buchs In Mexiko sind nicht durchnummeriert, sondern nach den Monaten des rituellen Kalenders der Mexica benannt. Den beschreibe ich im Anhang des Buchs, aber weil ja nicht jeder hinten mit dem Lesen beginnt, hier eine kurze Erläuterung.
Auf die Pauke
Viele haben sich an der Interpretation der Kriegstrommel von Malinalco versucht. Anfang des 20. Jahrhunderts stellten auch die beiden großen deutschen Mexikoforscher Eduard Seler und Konrad Theodor Preuß ihre Theorien auf und nutzten das Instrument für ihren akademischen Kleinkrieg.
Hausfreunde
Vom Bett aus sehen wir eines Abends, wie erst einige Dutzend, und plötzlich Hunderte von Ameisen durch den Spalt unter der Tür hereinkommen.
Um Gottes Willen
Wie alle Kapellen ist sie nach Jerusalem ausgerichtet, aber weil sie auf der anderen Seite der Hauptstraße steht, sieht es so aus, als würde sie dem Dorf den Rücken zukehren.
So schmeckt Malinalco
In Deutschland bedeutet »mexikanische Küche« vor allem überbackene Enchiladas. Kaum jemand käme auf den Gedanken, dass das Gericht, das sich in diesem Alupäckchen verbirgt, eines der (vielen) Leib- und Magengerichte der Mexikaner sein könnte. Dabei kommt rund um Mexiko kein Ausflugsort ohne dieses Gericht aus. (Ein Textbruchstück, das es nicht ins Buch geschafft hat.)
Handwerk
In Malinalco wird ein Handwerk gepflegt, das es in Mexiko wohl seit Jahrtausenden gibt: die Weberei mit dem telar de cintura, dem „Hüftwebstuhl“.
Gewitternacht
Nach einer Woche kann ich eine Typologie des Donners aufstellen. Die einen rollen hoch in der Luft über die Felsen hinweg. Andere krachen zwischen den Felswänden hin und her wie riesige Steinkugeln.
El tigre
Ein Buch mit dem Untertitel „Reise in ein magisches Land“ verdient auch ein magisches Cover. Und das hat es mit dem Titelbild auf sich.
Recht und Gerechtigkeit?
Im Süden von Malinalco liegt die Hacienda Jalmolonga, die Jahrhunderte lang die Bauern von Malinalco ausbeutete und ihnen das Land raubte. Heute ist sie einmal mehr Symbol der Ungleichheit und Ungerechtigkeit in Mexiko.
Land und Freiheit!
Malinalco ist eine bedrohte Kultur und eine Kultur im Widerstand — wie eigentlich alle ländlichen und indigenen Kulturen Mexikos. Auch darum geht es in meinem Buch In Mexiko.
Willkommen in Mexiko
Dieser Blog ergänzt mein Buch »In Mexiko: Reise in ein magisches Land« mit Bildern, Klängen, Geschmäckern und Geschichten – begleiten Sie mich durch das Jahr und lernen Sie Mexiko kennen, wie es nur wenige gesehen haben.